Schaumstoff fräsen. Klingt im ersten Moment komisch – instinktiv würde man hier wohl an Laser, Wasserstrahl oder Schleppmesser denken. Doch viele Schaumstoffe, z.B. jene auf Polyurethan Basis lassen sich auch vernünftig zerspanen.
Die Kunst dabei ist es zu verhindern, dass der Span zu lang wird und sich um die Schneiden wickelt.
Erste Versuche mit div. unbenutzten Holex VHM Dreischneider waren sehr vielversprechend. Dabei hat sich max. Drehzahl (24.000U/min) bei etwa 10m/min Vorschub für unser Material als eine gute Kombination herausgestellt. Einzig die obere Kante war leicht ausgefranst.
Das Foto zeigt einen zweifarbigen Schaumstoff für eine Werkzeugschrankeinlage.
Noch bessere Ergebnisse (ohne Nachbearbeitung) versprechen die gerade angekommenen Datron Schaumstoff-Fräser. Diese Dreischneider sind extrem scharf, hochglanzpoliert und haben mit nur 30 Grad Drall eine sehr gerade Schneide.
Update 30.12.2015
Mittlerweile hatten wir eine Chance die neuen Fräser von Datron zu testen. Das Ergebnis spricht für sich… Die Kanten sind ohne Nachbearbeitung schon im ersten Durchgang absolut sauber, trotz des weichen Materials. Zur Standzeit kann ich noch nicht viel sagen, die Werkzeuge sind jedenfalls aktuell noch scharf genug zum rasieren.
Als nächstes werde ich noch 2 andere Durchmesser und den Frässenker nachordern…
Hi André!
Hervorragende Seite, hat mir einige Ideen gegeben. Konkret bereite ich derzeit Werkzeugeinlagen vor. Hast du Erfahrungen gemacht welche Qualitäten sich gut eignen zur Verarbeitung und zum Einsatzzweck?
Ich bekomme einige Verschnittstücke in den kommenden Tagen und werden erst mit vorhandenen Fräsern testen. Wir planen ggf. ebenfalls Datron Dreischneider zu ordern, welche Durchmesser empfiehlst du?
Besten Gruß!
Hi Moritz,
danke, freut mich, dass dir die Seite gefällt!
Wir sind mit den Einlagen auch noch ziemlich am Anfang. Grund war ein Problem bei der Maschine, was aber jetzt gelöst ist…
Für Werkzeugeinlagen eignet sich PE Schaumstoff, welcher von der Härte Moosgummi ähnlich ist. Zweifarbig (geklebt) kostet der Schaumstoff in 30mm etwa 60 Euro / qm. Such im Netz mal nach “Gummi Fritz”.
Die Dreischneider von Datron sind nicht billig, aber hatten bisher unter allem was wir getestet haben das beste Fräsbild. Die Durchmesser hängen davon ab, was du bearbeiten möchtest bzw. welche Radien du benötigst. Für den Start habe ich 3 und 8mm gekauft. Um Zeit zu sparen macht es auf jeden Fall Sinn einen größeren Fräser zu kaufen – der räumt kräftig Material weg.
Grüße,
André
PS: Bald gibt es die wieder ein paar interessante Updates!
Hallo, habe gerade über das Fräsen gelesen. Wir stellen EVA-Schaumstoffe her die im Ortho-Bereich gefräst werden. Es gibt diese mit und ohne Antistatik. Mit Antistatik ist die Spanabsaugung optimal. Kommt darauf an wieviel man pro tag fräst. Wir verwenden eine 3 schneidigen Fräser mit Spanbruch. Damit vermeidet man auf alle Fälle zu lange Späne. Die PE-Schäume für Werkzeugeinlagen sind in der Regel sehr weich (Rg ca. 30 kg/m³ = Shore A 10-15°) Unsere Schaumstoffe gehen von Sh A 15° bis 70° (also extrem hart). Natürlich können wir die Kombinationen so bauen wie gewünscht. Bei Interesse einfach Anfragen.
Hallo,
vielen Dank für den Hinweis bzw. die Bezugsadresse!
Ich hatte vor zu Begin des Jahres sämtliche Werkzugschubladen neu zu gestalten und melde mich dazu nochmal.
Grüße,
André Ueberbach
Hallo,
Die besten ergebnisse wie auch Standzeiten erzielt man mit VERZAHNTEN vhm Fräsern wie z.b. Graphit-line von Hufschmied oder verzahnte Fräser von SPPW. Damit währe die Oberfläche wie von dem unbearbeiteten Bereich im Bild oben.
Hallo Tim,
top, vielen Dank für den Tipp! Mit den DATRON Schaumstoff-Fräser waren wir in Sachen Oberflächen und Kanten sehr zufrieden, können jedoch noch nichts zur Standzeit sagen.
In naher Zukunft steht eine Menge Schaumstoff an, ich werde mich mal nach Alternativen umsehen.
Viele Grüße,
André
Moin!
welche Schnittdaten hast Du mit dem Datron 3z gefahren?
Habe bei Datron keine Empfehlung für Hartschaum gefunden (vc / fz)
Viele Grüße,
Max
Moin Max,
im Detail kann ich dir das leider nicht mehr sagen – zu lange her. Wir haben ein wenig experimentiert bis wir für unseren Schaumstoff die richtigen Schnittwerte raus hatten.
Grundsätzlich hat sich bewahrheitet:
– Großer Werkzeugdurchmesser, damit sich die Späne nicht um den Fräser wickeln
– Absaugung. Je schneller der Span wege kommt, desto mehr Vorschub geht
– Viel Drehzahl und dazu hoher Vorschub (glaube das waren 24.000 U/min bei 10 m/min mit dem Dreischneider). Ist der Vorschub zugering wird das Material zu warm und schmilzt.
Viele Grüße,
André
Genau da liegt der unterschied du brauchst mehr als 3 Schneiden eher 20 oder 30 die auch noch in querrichtung Verzahnt sind (ähnlich einer Feile) dabei werden die Spähne sehr sehr klein und können sich nicht um den fräser wickeln. Außerdem musst du deine spindel nicht so scheuchen! Sowas z.b. https://www.hufschmied.net/tl_files/Produktinformationen/Bilder_Bemassung/108.jpg
Da hab ich mit einem 15mm Fräser bei 5mm zustellung in x/y und volle fräser länge in z (30mm) mit 10m pro minute bei 10.000rpm gefräst und mit einer handelsüblichen absauge abgesaugt. Geschmolzen ist da nie etwas. Erledigt war der fräser erst nach einer gesamtstrecke von gut ***50km***!!!