DMU50T – Wartung. Druckluftaufbereitung und Zentralschmierung

Je größer die Maschine, desto größer oft die Probleme. Auch der Wartungsaufwand ist verglichen mit der selbstgebauten Maschine noch einmal deutlich höher. Diesmal gehts der Zentralschmierung sowie der Druckluftaufbereitung an den Kragen.

Druckluftaufbereitung

Über die etwas abenteuerlichen Reparaturarbeiten der Vorbesitzer der Maschine hatten wir ja hier und da schon geschrieben. Darunter mit Hanf abgedichtete Fittinge oder kreative hoch- und runteradaptierungen von Druckluftleitungen…

Mittlerweile zeigte auch die Druckluftaufbereitung erste Ermüdungserscheinungen. Was mit einem leichten, aber noch tolerierbaren Druckluftverlust began, weitete sich auf den Öler aus und führte zu einer zunehmend größen Öllache unter der Maschine. Grund war ein Riss im Kunststoff, sprich reparieren lohnt sich nicht mehr.

Bevor hier Fragen aufkommen…

  • Die Schräge kommt von der Handy-Fotolinse, der Schmutz und Ölverlust ist jedoch echt.
  • Dieser wilde Aufbau ist wirklich der originale Auslieferungszustand der Maschine… in einer späteren Version der Maschine herrscht hier mehr Ordnung und ab einem gewissen Baujahr wurde alles hinter Blech verbaut

Aber zurück zum Thema: die Wartungseinheit muss ersetzt werden. Wir haben uns für Riegler Futura entschieden und wollen den Aufbau an der Maschine auch gleich etwas vereinfachen.

In einem Block verbauen wir: Eingang –> Kugelventil –> Wasserabscheider mit Druckminderer –> Verteilerblock –> Druckminderer

Um das Blech zu schonen setzen wir Nietmuttern ein. Damit lässt sich die Einheit auch ohne 2. Person zum Gegenhalten montieren.

Trotz diverser Reinigungsversuche ließ sich das Blecht nicht mehr von 20 Jahren Öl- und Fettbeaufschlagung befreien… und selbst die liebevoll händisch angebrachte Beschrifttung ging nicht mehr runter.

Natürlich dürfen auch „Side Projects“ nicht fehlen und hier hätten wir auch schon so eins. Trotz einem großen Sortiment an diversen Fittingen und Adaptierungen war natürlich mal wieder nicht das richtige dabei…

Mit der neuen Gewindeschneidmaschine konnten wir das aber schnell korrigieren.

Fertig.

Und ja, das 3/2er Magnetventil wurde im Eifer des Gefechts falsch rum eingebaut. Da es sich ohnehin als defekt herausstellte wird es in Kürze ersetzt. Für die Zwischenzeit haben wir es korrekt eingebaut 🙂

Fließfett, das nicht fließen wollte

Die Zentralschmeirung an der DMU50T war verdächtig ruhig, was wohl am nicht mehr ganz fließfähigen Fließfett lag. Mittlerweile ließ sich das Zeug wie Nutella spachteln. Dies wiederum zu beheben ist eine dieser besonders unbeliebten Aufgaben, aber was soll man machen, da muss man manchmal einfach durch.

Vorher/Nachher:

Gedauert hat die ganze Aktion gute 1 1/2 Stunden. Unzählige Lappen später sieht der Behälter wieder aus wie neu… abzüglich der Versprödungsrisse, die nach 25 Jahren Fettfüllung eben entstehen.

Befüllt wurde wieder mit dem Erstausrüster-Schmierstoff, Kübler Microlube.

Kleiner Exkurs Zentralschmierung

Um sicherzustellen, dass auch an allen Schmierstellen genug Fett ankommt, steht noch eine etwas aufwändigere Prozedur an.

Laut Laufplan gibt es in der Maschine drei Schmierstoffverteiler – die man zum Testen eigentlich alle nacheinander anklemmen müsste um zu prüfen ob alle Schmierstellen auch versorgt werden.

Die Verteiler von Zentralschmieranlagen haben noch eine kleine Besonderheit. Darin verbaut sind für jeden Abgang kleine Ventile, die erst bei einem bestimmten Zieldruck öffnen und den Schmiermittelfluss sicherstellen.

Im Schmierzyklus wird von der Maschinensteuerung die Schmierpumpe so lange eingeschaltet bis ein eingebauter Druckschalter den Zieldruck feststellt und es findet noch einige Sekunden eine „Nachförderung“ statt.

Durch die Kombination aus Drucküberwachung und Schmierverteilern wird sichergestellt, dass alle Schmierstellen erreicht werden und ausreichend versorgt sind. Ansonsten würden die nächstgelegenen Abgänge den gesamten Schmierstoff abzweigen und hinten (Also Z-Achse / Spindelstock) käme nichts mehr an.

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