Steckverbindung Chinaspindel

Das die „Chinaspindel“ nur über den Kabelschirm geerdet wird und einer der vier vorhandenen Pins des Steckers ungenutzt bleibt, liest man auf vielen Webseiten.

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Hintergrund

Entsprechend ist der Austausch der Steckverbindung sinnvoll obligatorisch. Nach etwas Suchen habe ich die Bezeichnung der werksseitige Steckverbinder ausfindig gemacht. Diese ist vom Typ GX16 und  mit 16A / 250V AC (1.500V Test) angegeben. Einen verdächtig ähnlichen Verbinder gibt es im Funkbereich – angegeben mit 60V DC und 5A…

Angeblich findet diese „staub- und wasserdichte (IP…??) Verbindung in der Luftfahrt Anwendung“ (Zitat von AliExpress). Ich hoffe mit solch einem Flugzeug werde ich nie fliegen müssen. Alte (Rechts) und neue Steckverbindung (Links).

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Stecker Alternativen

ACHTUNG! Arbeiten an elektrischen Anlagen und Geräten können ohne das nötige Fachwissen lebensgefährlich sein.

Alternativ haben wir uns noch folgende Verbinder angeschaut, die alle für die Spindel einsetzbar wären: [table “parts” not found /]

Die Wahl ist auf den Intercontec 923 gefallen, da lötbar. Löten ist zwar nicht die bevorzugte Montageart, für diese Verbindung vom Hersteller jedoch freigegeben. Passende Crimpwerkzeuge fangen bei etwa 250 Euro an.

Austausch des Steckers

  1. Demontage des Flanschsteckers
  2. Abtrennen der Leitungen (Achtung, nicht zu viel abtrennen. Die Kabel sind kurz)
  3. Demontage des oberen Deckels
  4. Entfernung des Dichtmaterials
  5. Lochbild des neuen Flanschsteckers übertragen, bohren und Gewinde schneiden
  6. Steckergehäuse anbauen
  7. Kontakte verlöten und in Steckergehäuse einrasten
  8. Erdung am Metallgehäuse vornehmen
  9. Auf Kurzschluss überprüfen
  10. Dichtmasse auftragen und Deckel auf Spindel montieren

Achtung: Der Flansch bietet nur Platz für 4 M2,5 Zylinderkopfschrauben. Da mir das zu fummelig war und ich keine passenden Schrauben in dieser Größe hatte, habe ich die Löcher kurzerhand auf M3 aufgebohrt. Nach dem Lösen der 4 schwarzen Imbussschrauben im Deckel…

Demontage

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… reichen ein paar leichte Klopfer mit dem Montagehammer um den verklebten Deckel abzunehmen. Vor dem Zusammenbau müssen die Reste der Dichtmasse vorsichtig abgekratzt werden. Loctite 7200 Dichtungsentferner bewirkt hier ebenfalls Wunder.

Vorher jedoch unbedingt die beiden Dichtungen für die Wasserkühlung (schwarz) herausnehmen. Das Material verträgt sich nicht gut mit Lösungsmitteln und kann zu ungewolltem Wassereintritt führen.

Zur späteren erneuten Abdichtung Hylomar nehmen.

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Steckergehäuse anbauen

Mist, das Lochmaß der alten Buchse ist geringfügig kleiner als das der neuen. Also auflegen, ankörnen, bohren und Gewinde schneiden… Immerhin deckt der Flansch der neuen Buchse die alten Löcher vollständig ab. Ein wenig Dichtmasse erledigt den Rest. So sollte die Spindel vor Staub und dem Eindringen von Spänen geschützt sein.

IMG_7174-99 Unter die M3 Schrauben kommen noch Federringe. In das weiche Material möchte ich die Schrauben nicht anknallen. IMG_7184-99 Jetzt kommt das Stecker-Innenleben an die Reihe, die Kontakte werden verlötet. Beim verlöten muss der Stecker von außen mit dem Lötkolben erwärmt werden. Lötzinn wird darin zum Schmelzen gebracht und das abisolierte Kabelende eingeführt. Aufgrund der hohen Wandstärke der Kontakte braucht man einen starken Lötkolben mit ordentlich Leistung. Ich habe 400 Watt benutzt.

Löten

Nach dem Löten werden in einen Träger eingeklipst und dann von unten in das Steckergehäuse eingeführt. Wer beim löten gematscht hat, bekommt hier Probleme. Der Platz ist nicht sonderlich groß bemessen.

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Erdung

Das Kabel für die Erdung bekommt noch einen Kabelschuh und wird dann am Gehäuse der Spindel verschraubt. Für die Erdung des Deckels sorgt das Steckergehäuse, welches zusammen mit dem Kabelschirm ebenfalls Kontakt mit PE hat.

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Kontrolle

Nach der erneuten Montage des Deckels sollten unbedingt folgende Kontrollen vorgenommen werden:

  • Prüfung auf Kurzschluss
  • Prüfung des Isolationswiderstandes (Prüfung der Erdung)

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