DMU 50T – Wir bekommen eine neue (alte) Maschine

Am Anfang bestand der Wunsch nach einer CNC Fräse die sinnvoll Stahl zerspanen kann. Dann kam erst einmal lange gar nichts – wir hatten keinen Platz und wollten keine unserer konventionellen Maschinen dafür opfern. Mit dem Umzug in die neue Werkstatt ändert sich das.

Der Markt für Gebrauchtmaschinen ist groß und diverse Suchaufträge in den Kleinanzeigen förderten regelmäßig spannende Angebote zu Tage. Noch bevor der Umzug in die neue Werkstatt begonnen hat begann dann eine etwas intensivere Suche… Und wir haben einen Kandidaten gefunden.

Fündig geworden sind wir am Ende im Heilbronner Raum, wo mir von Wild Maschinen und Service eine DMU 50T aus 1999 angeboten wurde. Zunächst hatte ich Bauchschmerzen mit der Strecke von mehr als 400 Km und den damit verbundenen Transportkosten – Am Ende waren diese aber gar nicht so hoch.

DMU 50T

Natürlich kann die Maschine nicht mit aktuellen Modellen von DMU mithalten… Wenn man jedoch bedenkt, dass die Kiste schon fast 25 Jahre alt ist finde ich die technischen Daten jedoch immer noch bemerkenswert. Für unsere Zwecke mit Klein- und Einzelteilen ist die Maschine jedenfalls immer noch mehr als fähig.

HerstellerDeckel Maho
Baujahr1999
Typ3 + 2 Achsen
VerfahrwegeX:500mm Y:400mm Z:400mm, B:360°, C:90/-15°
AntriebeAC Servos, 10m/min Vorschub, 12m/min Eilgang
SpindelSK40, 20-9.000U/min, Direktantrieb, 13kW S6 /
WerkzeugmagazinTeller, 16 Positionen
Gewicht3.200Kg
SteuerungMaho Millplus (Philips)

Maho Millplus

Ja, die Steuerung ist alt. Das merkt man nicht nur an dem coolen Retro-Röhrenmonitor, sondern auch an den angebotenen Funktionen und an der Geschwindigkeit. Verbaut ist eine Maho Millplus von Philips, also noch bevor das Geschäft von Philips an Heidenhain verkauft wurde.

Fusion360 kommt bereits mit einem generischen Post-Prozessor für die Millplus – muss jedoch teils noch auf die Maschine angepasst werden. Erste Erfahrungen mit der Modifikation von Post-Prozessoren hatten wir bereits für unsere Spielereien mit CsLab simCNC gemacht.

Blick in die Schaltzentrale. Die weiße Kiste oben sind die Servo- und der Spindeltreiber. Im kleineren Block unten befindet sich die Steuerung, die aus mehreren Einzelkarten besteht. Nähres dazu bei Gelegenheit.

Potentiell ist die Maschine ein guter Kandidat für einen Retrofit. Die Ansteurung der AC Servos erfolgt bereits digital, d.h. es ist keine eure und aufwendige Analogansteuerung notwendig. Wir haben noch einen vollständigen Satz MESA Karten für Linux CNC auf Lager, auch ein Umbau mit einer CSM IP/S würde sich anbieten.

Stipvisite

Natürlich musste die Maschine vor Ort unter Strom besichtigt und getestet werden. Also fix ein paar Messmittel in den Kofferraum gelegt und in Richtung süden gedüst…

Die Maschine läuft ruhig, alles funktioniert, die Steuerung spuckt keine Fehlermeldungen aus und insgesamt macht alles einen wirklich – dem alter entsprechend – guten Eindruck.

Vielen Dank an Wild Maschinen und Service für die Besichtigung am Wochenende und den super austausch!
Was mir neben der imposanten Halle voller toller DMUs besonders gefallen hat sind die kleinen Details… Maschinen werden genau so aufgeladen, wie später vom Kunden abgeladen (in unserem Fall also Stapler – Stapler). Außerdem hat man sich Gedanken zur Transportsicherung gemacht und hält extra Brennteile zum sicheren Verzurren der Maschine bereit. On top gibt es ein super ausgestattetes Lager für alles von Mechanik bis Elektronik, sollte doch mal ein Servoregler oder Bildschirm kaputt gehen.

Kurzum: Gekauft.

Staplerschein

Damit wir die Maschine auch in Empfang nehmen können benötigen wir einen Gabelstapler mit 4t Tragkraft. Den bekommt man – wie wir seit dem letzten Werkstattumzug wissen – am besten bei Gabelstapler Finger aus Wermelskirchen. Dieses Mal haben wir jedoch nicht genug Platz für einen 11t schweren Teleskopstapler, ohne auf öffentliche Straßen zu fahren.

Stapler bekommt man jedoch, anders als Teleskopstapler, nur mit Führerschein. Also war die Lösung einen Führerschein zu machen. Geht fix, bekommt man an jeder Straßenecke, kostet nicht viel… und wer weiß wofür wir zukünftig wieder mal kurzfristig einen Stapler brauchen werden 😉

Transport, Aufstellen, Anschließen, Inbetriebnahme

Bald mehr hier im Blog 🙂

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