Immer wieder liest man auf Webseiten, in Foren oder Facebook Themengruppen von „NEMA Motoren“. Da wird dann zum Beispiel gefragt: „Reicht ein NEMA 23 für meine Fräse aus?“. In diesem kleinen Artikel bringen wir mal etwas Licht in die Sache…
Was ist eigentlich NEMA?
NEMA steht für National Electrical Manufacturers Association und ist in etwa vergleichbar mit der deutschen DIN bzw. der dahinter stehenden Organisation.
Und was heißt das nun für Schrittmotoren?
In der Norm ICS 16-2001 „Motion/Position Control Motors, Controls and Feedback Devices“ wird das Flanschmaß (Außenkanten) von Motoren sowie deren Wellendruchmesser definiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Somit lassen sich Motoren verschiedener Hersteller einfach gegeneinander austauschen, was Konstruktionen vereinfacht. Auch könnte man so problemlos innerhalb einer NEMA Normgröße von Schrittmotoren auf Servos umsteigen.
Ein Servomotor mit NEMA 23 Flansch kann in der Spitze locker 4 Nm erreichen, ein älterer Schrittmotor teilweise nicht mal 0,5 Nm… Eine Aussage zur Leistungsfähigkeit oder ein Vergleich ist also nicht möglich.
Zahlen bitte!
Da wir uns in Amerika bewegen sind alle Längenangaben der NEMA Norm in Zoll ausgeführt. Wer zu faul zum rechnen ist für den habe ich hier eine kleine Tabelle zusammengestellt (Angaben gerundet und ohne Gewähr):
Norm | Flanschgröße | Lochabstand | Schraube | Welle |
NEMA 17 | 42 mm | 31 mm | M3 | 5mm |
NEMA 23 | 56,5 mm | 47,14 mm | M4 | 6,35mm |
NEMA 34 | 86 mm | 69,58 mm | M6 | 14mm |
NEMA 42 | 106 / 110 mm | 88,88 mm | M8 | 19mm |
Neben den offiziellen Größen haben sich mittlerweile, ähnlich wie bei den Steilkegelaufnahmen (SK), Zwischengrößen gebildet. Diese sind jedoch nicht normiert! Häufig findet man z.B. NEMA 08, 11, 14, 20, 24 und einige weitere.
Fazit
Es gibt also keine „NEMA Motoren“ sondern nur Motoren mit NEMA Flanschmaß.