Werkzeug: Cazeneuve HBX360 (Teil 4) – Lackierung und Elektronik

Kurzes Update aus der Werkstatt – Das Projekt Cazeneuve entwickelt sich langsam aber stetig. So langsam kann man schon erkennen wie die Maschine nach der Überholung aussehen wird.

Was bisher geschah… Teil 1, Teil 2, Teil 3
Mehr in Teil 5

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Schaltschrank

Solide Technik aus den 1960ern. Die Drehbank besitzt einen sogenannten Dahlandermotor nebst entsprechender Schaltung. Durch Variation der Polanzahl lassen sich 2 Grunddrehzahlen (100%, 50%) einstellen, hier durch diverse Schütze und Hilfsschütze mechanisch realisiert.

Nach einiger Überlegung werden wir den Schaltschrank erst einmal im Originalzustand belassen. So bleibt erst Mal nur zerlegen, prüfen und reinigen.

Auf jeden Fall möchte André aber die verbauten Reihenklemmen austauschen. Hier wurde über die Jahre z.B. eine externe KSS Pumpe sowie das Meßsystem angeflanscht. Dadurch baumeln unnötigerweise diverse Crimpverbinder und zwei Lüsterklemmen frei im Schaltschrank herum.

Glasmaßstäbe von Heidenhain

Die gute Nachricht  vorweg – die verbauten Maßstäbe funktionieren beide. Bei dem längeren grenzt das jedoch an ein Wunder. Nach vielen Jahren(zehnten?!) des Gebrauchs sind die Dichtlippen dermaßen verschlissen, dass sich Unmengen an Buntmetallspäne und getrockneten KSS-Resten im Messsystem eingenistet haben. Ich hätte ganz klar mit einem Kurzschluss gerechnet, was aber nicht der Fall ist.

Erstmal alles zerlegen. Zur Reinigung kommt Druckluft und Isopropanol Alkohol zum Einsatz. Einzig die verklebten Reste der alten Dichtlippen bereiten mir noch etwas Kopfschmerzen… so recht wollen die letzten Reste nicht aus der Profilnut kommen.

Kleinkram

Hier und da gibt es auch immer noch Kleinkram und „Piddelsarbeit“ zu erledigen. Der Getriebewahlhebel für Vorwärts / Rückwärts musste vor der Lackierung noch runter. Dieser ist von innen durch einen konischen Splint gesichert… Ganz ohne Überreden (Austreiber und Hammer) kommt der nach 40 Jahren jedenfalls nicht aus seiner Buchse.

Hier die Lösung des Problems. Eine improvisierte 1/2 Zoll Splintaustreiber Verlängerung.

In letzter Zeit vermisse ich häufiger ein Endoskop in der Werkstatt… glaube es ist an der Zeit eines anzuschaffen.

Lackierung

Grundkörper

Ein Traum in Weiß Lichtgrau. Gut eine Stunde hat André für die Lackierung gebraucht, mit dem Ergebnis sind wir im groben und ganzen zufrieden. Die ein oder andere Stelle werden wir nochmal anschleifen und nachlackieren müssen. Ärgerlich, denn das Abkleben dauert mitunter am längsten.

In den nächsten Wochen geht es mit dem unteren Teil der Maschine in RAL Schwarzgrau weiter. Hierzu muss aber erst einmal der blaue Lack runter…

Weiter geht’s

Nach (zukünftiger) Farbe sortiert warten die nächsten Teile bereits auf ihre Lackierung

Vorbereitung & Sandstrahlen

Zur Vorbereitung der Teile nutzen wir aktuell drei verschiedene Verfahren. Es hat sich gezeigt, dass  (ohne eine begehbare Sandstrahlkabine…) keine Einzellösung für alle Teile sinnvoll ist.

  • Abbeizen mit Ameisensäure, Aceton und Nitro
  • Schleifen mit Topfbürste oder Nylonscheibe auf dem Winkelschleifer
  • Flüssigsandstrahlen mit dem Hochdruckreiniger

Letztere Variante ist gerade für verwinkelte Teile ziemlich praktisch und geht schneller als erwartet. Unser Kränzle erfüllt zwar gerade einmal die Mindestanforderungen der Strahlpistole (10l/min, 150bar), das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.

Die Technik hat jedoch ein paar Nachteile:

1. setzen die nun blanken Teile in Verbindung mit Wasser sehr schnell Rost an,

2. ist das Strahlgut verloren und entsprechend hoch ist der Verbrauch,

3. frieren die Teile bei den winterlichen Temperaturen ziemlich schnell ein.

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